Mehrere Hundert Beschäftigte der Druckindustrie ab heute in Warnstreiks
Mehrere Hundert Beschäftigte in zahlreichen Druck- und Verlagsunternehmen des Landes beginnen heute mit ihren Warnstreiks, um damit nachhaltig gegen die Absichten der Arbeitgeber in Druckerein und Verlagen nach Arbeitszeitverlängerung und Streichung bzw. Senkung von Jahresleistung und Urlaubsgeld, Arbeitszeitflexibilisierung, Einkommenssenkung und betrieblichen Öffnungsklauseln zu protestieren.
Die Streikenden der Gewerkschaft ver.di, Fachbereich Medien, Kunst und Industrie erwarten bei der morgigen Verhandlungsrunde über den Manteltarifvertrag in Frankfurt, dass die Arbeitgeber von ihren ideologischen Verhandlungspositionen endlich Abschied nehmen und wieder sozialpolitische Fairness, Augenmass und tarifpolitische Verantwortung walten lassen.
Es sei schon eklatant, dass anlässlich von vielen Betriebsversammlungen in Baden-Württemberg maßgebliche Arbeitgeber sich von Arbeitszeitverlängerungen und maßlosen Einschnitten beim Manteltarifvertrag distanzierten, aber deren Funktionäre am Verhandlungstisch weiterhin die ideologischen Fahnen der neoliberalen Politik- und Wirtschaftseliten hochhielten.
Die Beschäftigen jedenfalls haben dafür kein Verständnis und haben harten Widerstand angekündigt. Auch Verlagsangestellte in Zeitungsverlagen und Redakteure sind von den Ergebnissen dieser Tarifrunde in der Druckindustrie
nachhaltig betroffen. So wie sie in den früheren Jahrzehnten von den Erfolgen in dieser Branche partizipieren konnten, würden sie im schlimmsten Falle von den Verschlechterungen künftig betroffen sein. Auch deshalb werden früher oder später diese Beschäftigtengruppen zur Aktion und Solidarität aufgerufen bzw. haben diese auch schon ihre Bereitschaft angekündigt, nicht tatenlos die Arbeitgeberforderungen hinzunehmen.
ver.di hat den Arbeitgebern eigene Vorstellungen für eine neue Arbeitszeitregelung im Manteltarifvertrag vorgestellt. Diese sehen Beschäftigungssicherung und Zeitsouveränität auf der einen und Arbeitszeitflexibilität im Interesse der Arbeitgeber andererseits vor.
Betriebe hätten damit noch mehr als bisher die Möglichkeit, bei Auftragsschwankungen kurzfristig zu reagieren. Die Beschäftigen hätten das Recht, Freizeitausgleich für Überstunden zu verlangen und die Wandlung von Zuschlägen in Zeit. Auch damit könne Beschäftigung gesichert werden.
Die Warnstreiks im Lande werden in den kommenden Tagen fortgesetzt.
V.i.S.d.P.:
Gerhard Manthey
ver.di Baden-Wuerttemberg
Fachbereich Medien, Kunst und Industrie
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OliverG - 11. Mai, 17:05
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