Donnerstag, 20. Januar 2005

„Eine Frage der Würde“ - Freie Presse - faire Berichterstattung

Presseratsmitglied Ute Kaiser berichtet in Freiburg aus ihrer Arbeit bei der Selbstkontrolle deutscher Printmedien

Freiburg - Wann verletzt ein Artikel die Persönlichkeitsrechte eines Menschen? Hat ein Bericht die strikte Trennung zwischen Werbung und redaktioneller Berichterstattung eingehalten? Solche Fragen beantwortet der Deutsche Presserat. Mit ihm kontrolliert sich die deutsche Printpresse selbst. In zwei Kammern sitzen VertreterInnen der Verlagshäuser und aus den Redaktionen, bewerten Einzelfälle und sprechen, wenn nötig, eine Rüge gegen eine Zeitung aus. "Und beileibe nicht nur gegen Boulevard-Zeitungen", betont Ute Kaiser.

Die Lokalredakteurin des Schwäbischen Tagblatts (Tübingen) ist Mitglied im Deutschen Presserat und berichtet unter dem Motto „Eine Frage der Würde“ am Mittwoch, 26. Januar, um 20 Uhr im „Grünhof“ in Freiburg über ihre Arbeit als Wächterin über den Pressekodex. Sie stellt beispielhaft ein paar Fälle und auch deren Konsequenzen in den Zeitungen vor. Darüber hinaus geht es um die Frage, ob der Presserat nur zahnloser Tiger oder
immer noch die beste Alternative zur Regulierung einer freien Presse darstellt. Veranstalter sind die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in Verdi und der Ortsverein Freiburg des Verdi-Fachbereichs Medien.

Rückfragen an
Doris Banzhaf
Freie Journalistin und Mitglied im dju-Landesvorstand Baden-Württemberg
0761 / 15 17 800, mail@db-text.de

Verleger fordern Umbau der Künstlersozialversicherung - Münchner Manifest zur Künstlersozialversicherung

Verleger fordern Umbau der Künstlersozialversicherung - Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Das Manifest zum Link:

Münchner Manifest zur Künstlersozialversicherung

In tiefer Sorge um die Zukunft der Künstlersozialversicherung und die Existenzbedingungen für unsere Autorinnen, Autoren und Verlage wenden wir uns heute an Politik und Öffentlichkeit. Wir stellen fest:
In einer Zeit, in der die fatale Wirkung zunehmender Abgabenlasten für das Gemeinwesen erkannt und bekämpft wird, ist die Künstlersozialabgabe innerhalb von nur zwei Jahren um 53 Prozent gestiegen. Den Bühnenverlagen soll sogar eine Vervierfachung der Abgabe zugemutet werden.
Dieser Anstieg der Honorarnebenkosten bedroht die Vergütungen, die wir Autorinnen und Autoren zahlen. Der Gesetzgeber kann Verlagen und Kulturunternehmen nicht auf der einen Seite die Zahlung angemessener Vergütungen vorschreiben und auf der anderen Seite Bedingungen schaffen, die den Weiterbestand des hohen Vergütungsniveaus im Buchbereich unmöglich machen.
Mit ihren ständig steigenden Abgabezahlungen müssen die Verlage nicht bloß die Sozialversicherung von Schriftstellern und Publizisten gewährleisten, sondern eine immer größere Zahl sonstiger Versicherter, deren Leistungen sie nicht in Anspruch nehmen, mitfinanzieren. Dies bedroht viele Verlage inzwischen in ihrer wirtschaftlichen Existenz.
Als im Jahre 2000 der Bundeszuschuss zur Künstlersozialversicherung abgesenkt und die Abgabe für alle Unternehmen der Kulturwirtschaft einheitlich auf 4 Prozent erhöht wurde, hat der Gesetzgeber versichert, der Beitragssatz werde „langfristig stabil“ bleiben. Durchgreifende
Strukturänderungen bei der Künstlersozialversicherung, die erforderlich gewesen wären, um diese Zusage einzulösen, sind bis heute ausgeblieben.


Wir appellieren deshalb an Bundesregierung und Bundestag, den überfälligen Umbau der Künstlersozialversicherung endlich entschieden anzugehen. Verlage und andere Kulturunternehmen dürfen nicht länger ohne Rücksicht auf ihre wirtschaftliche Situation belastet werden, wenn ein großflächiges
Kultursterben vermieden und die Kranken- und Altersversorgung
freiberuflicher Künstler und Autoren langfristig gesichert werden soll.

München, den 13. Januar 2005
Kommentar OG: Will da jemand E-Mail haben?

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